rechnungswesen bilanzierung steuerberater pflegedienste

Lohnbuchhaltung und Steuerwissen für Pflegebetriebe

glossar.

Im Pflegealltag bleibt kaum Zeit, sich mit steuerlichen Fachbegriffen und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zu beschäftigen.
Dieses Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe aus Steuerberatung, Buchhaltung und Unternehmensführung – speziell für ambulante und stationäre Pflegedienste.
Unser Ziel: verständliche Orientierung für Gründer, Unternehmer und Leitungskräfte in der Pflegewirtschaft.

Abgrenzung (periodengerecht)

Aufwendungen und Erträge werden der Periode zugeordnet, in der sie wirtschaftlich anfallen (nicht erst bei Zahlung). Für Pflegedienste wichtig für Monatsabschlüsse, Pflegesatzverhandlungen und belastbare Kennzahlen.

Abschreibung (AfA)

Planmäßige Verteilung der Anschaffungskosten eines Anlageguts auf die Nutzungsdauer. Relevanz u. a. bei Dienstfahrzeugen, IT, medizinischem Gerät oder Büroausstattung.

Arbeitgeberzuschläge (Nacht/Feiertag)

Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit erfordern saubere Lohnarten mit korrekter steuer-/sv‑Behandlung und nachvollziehbaren Dienstplandaten.

Betriebsprüfung

Prüfung durch Finanzverwaltung/Sozialversicherung. Gute Vorbereitung (Verfahrensdoku, Lohnarten, Kassenbuch, Belegablage) vermeidet Nachzahlungen.

Budgetgespräch / Pflegesatzverhandlung

Wirtschaftliche Gespräche mit Kostenträgern über Vergütungen. Saubere Kostenrechnung und periodengerechte Zahlen sind die Basis.

BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung)

Monatliche Auswertung aus der Fibu. Dient der Steuerung (Umsatz, Kosten, Personalkostenquote, Ergebnis). Für Pflege spezifisch: Trennung SGB V/SGB XI.

Cashflow

Zahlungswirksamer Überschuss. Wichtig für Liquiditätsplanung, Investitionen und Lohnzahlungen – unabhängig vom bilanziellen Ergebnis.

Controlling

Plan‑/Ist‑Vergleich, Kennzahlen (z. B. Tourendeckungsbeiträge, Auslastung) und Maßnahmensteuerung. Grundlage für professionelle Praxisführung.

Deckungsbeitrag

Erlöse minus variable Kosten je Leistung/Tour. Zeigt, welche Leistungen Kostendeckung schaffen – zentral für Tourenplanung und Kapazitätsentscheidungen.

Mehr Informationen

Digitalisierung & GoBD

Digitale Belege, Workflows und revisionssichere Archivierung. Unveränderbarkeit, Nachvollziehbarkeit, zeitgerechte Erfassung und Verfahrensdokumentation sind Pflicht.

E‑Bilanz

Elektronische Übermittlung von Jahresabschlussdaten an die Finanzverwaltung. Gilt für bilanzierende Unternehmen (z. B. GmbH).

Existenzgründung (Pflegedienst)

Von der Rechtsformwahl über Businessplan bis Zulassungen und Finanzierung. Besonderheiten: Personalbedarf, Tourenstruktur, Vergütungsvereinbarungen.

Fahrtenbuch vs. 1%-Regel

Methoden zur Privatnutzung von Dienstwagen. Wahl wirkt auf Steuerlast und Administrationsaufwand.

Fakturierung Pflege (SGB V/XI)

Rechnungsstellung gegenüber Kassen/Kostenträgern. Saubere Datenschnittstellen zu Pflegesoftware minimieren Differenzen und Rückläufer.

Gewinnermittlung

Bilanz (GmbH) vs. EÜR (bei bestimmten Rechtsformen). Pflegedienste als GmbH bilanzieren i. d. R. verpflichtend.

Mehr Information

Häusliche Krankenpflege (HKP)

Leistungen nach SGB V auf ärztliche Verordnung. Abrechnungsvorgaben, Dokumentation und Prüfbarkeit sind entscheidend für Liquidität.

Investitionskosten (Pflege)

Kosten für langlebige Güter (z. B. Fahrzeuge, IT). In der Pflege oft über Vergütungen oder Pauschalen refinanziert; kalkulatorisch und bilanziell relevant.

Insolvenzfrüherkennung (StaRUG)

Frühwarnsysteme und Planungsrechnungen zur Krisenvermeidung. Wichtig bei Kostendruck, Fachkräftemangel und Zahlungsverzug der Kostenträger.

Jahresabschluss

Bilanz, GuV, Anhang – plus Lagebericht je nach Größenklasse. Dient Banken, Gesellschaftern und Behörden als zentrale Informationsquelle.

Kostenstellen/-träger (SGB V/XI)

Trennung nach Leistungsarten und Kostenträgern. Erlaubt aussagekräftige Auswertungen und fundierte Verhandlungen mit Kassen.

Krankenversicherung (GKV) – Vergütungssysteme

Regelwerke und Verträge bestimmen Erlöse. Verständnis der Systematik ist Voraussetzung für Planung und Controlling.

Liquiditätsplanung

Kurz‑, mittel- und langfristige Planung der Zahlungsfähigkeit. Bezieht u. a. Kassenlaufzeiten, Löhne, Steuern und Investitionen ein.

Lohnartenkatalog Pflege

Sauber definierte Lohnarten (Grundlohn, Zuschläge, Bereitschaft, Wegezeiten). Basis für korrekte Abrechnungen und Prüfungen.

MD‑Prüfung

Begutachtungen durch den Medizinischen Dienst. Dokumentationsqualität und Prozesse beeinflussen Erlösanerkennung und Nachforderungen.

Nachtrags-/Korrekturrechnungen

Kassenrückläufer erfordern saubere Fehlerbehandlung und zeitnahe Korrekturen, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden.

Outsourcing (Fibu/Lohn)

Auslagerung von Buchhaltung und Lohnabrechnung an Spezialisten senkt Fehlerrisiken, sichert Fristen und erhöht die Datenqualität.

Personalkostenquote

Anteil der Personalkosten am Umsatz. Kernkennzahl im Pflegedienst; Steuerung über Tourenmix, Zuschläge, Auslastung, Dienstpläne.

Pflegebudget / Pflegesatz

Finanzierungsrahmen der Pflegeleistungen. Ausgangspunkt für Kalkulation, Verhandlungen und Investitionsentscheidungen.

Rückstellungen

Bilanzposten für Verpflichtungen, deren Höhe/Termin ungewiss ist (z. B. Urlaub, Überstunden, Abschluss-/Prüfungs­kosten).

Sanierung / Restrukturierung

Maßnahmenpaket bei Liquiditäts- oder Ertragskrisen: Planungsrechnungen, Kostenschnitte, Verhandlungen, Finanzierung, ggf. StaRUG-Verfahren.

SGB V / SGB XI – Abrechnung

Regelt Kranken‑ und Pflegeversicherungsleistungen. Saubere Trennung in Konten/Kostenstellen ist für Steuerung und Prüfungen essenziell.

Steuerbefreiung Gesundheitsleistungen (USt)

Bestimmte Heilbehandlungen sind umsatzsteuerfrei. Abgrenzung zu steuerpflichtigen Nebenleistungen ist prüfungsrelevant.

Steuerliche Außenprüfung vs. Nachschau

Außenprüfung (angekündigt) vs. unangekündigte USt‑Nachschau/Kassen‑Nachschau. Vorbereitung und Prozesssicherheit sind entscheidend.

Tax Compliance

Systematische Einhaltung steuerlicher Pflichten: Fristen, Aufbewahrung, Verantwortlichkeiten, Vier‑Augen‑Prinzip, interne Kontrollen.

Umsatzplanung

Forecast der Erlöse unter Berücksichtigung von Touren, Pflegegraden, HKP‑Anteilen und Auslastung. Grundlage für Budgets und Investitionen.

 

Verfahrensdokumentation (GoBD)

Beschreibt Prozesse, Systeme und Verantwortlichkeiten rund um Belegwesen, Kasse, Lohn, Fibu. Pflichtdokument bei digitalen Abläufen.

Wirtschaftsprüfung (freiwillig/gesetzlich)

Prüfung des Jahresabschlusses – verpflichtend ab gewissen Größenklassen; in der Pflege oft freiwillig zur Qualitätssicherung oder für Finanzierung.

Zuschläge (steuerfrei/‑pflichtig)

Steuerfreie Nacht‑/Sonn‑/Feiertagszuschläge vs. steuerpflichtige Zulagen. Korrekte Parametrisierung verhindert Nachforderungen.

Gemeinsam
Aus einer Hand.

In unserer Kanzlei geht es nicht nur um Zahlen und Formulare, sondern um die Menschen, die in einem ambulanten Pflegedienst oder einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind. Wir sind stolz darauf, Ihnen nicht nur als Steuerberater, sondern auch als ganzheitlicher Partner mit dem vollen Spektrum zur Seite zu stehen. Gemeinsam möchten wir sicherstellen, dass Sie die Anerkennung und finanzielle Stabilität erhalten, die Sie verdienen. Aus einer Hand.

Wir leben in einer digitalen Welt. Daher begleiten wir auch vermehrt Mandate in der ganzen Bundesrepublik Deutschland.